Aly Keita Trio - Contemporary World Music

Aly Keita - Balafon

Jan Gelega Brönnimann - Bassklarinette, Saxophon

Lucas Niggli - Schlagzeug, Perkussion

 

Mittwoch, 30. 11. 2016 (20 Uhr)

Northeim, Alte Brauerei

VV: 15 €  / AK: 18 € / Ermäßigt: 9 €


Das international besetzte Trio "Keita - Brönnimann - Niggli" steht mit einem Bein in Afrika, mit dem anderen in Europa: Es spielt eine energetische, aktuelle World-Musik. Diese "Brotherhood of Vibes and Grooves" entführt das Publikum zu einem abenteuerlichen Ritt vom tiefsten Dickicht über die großen Weiten unter dem afrikanischen Himmel zurück nach Europa.

 

Aly Keita von der westafrikanischen Elfenbeinküste ist einer der großen Virtuosen des Balafons (westafrikanisches Xylophon),  das aus Holzklangstäben und Kalebassen (hohlen Kürbissen) besteht, die als Resonanzkörper dienen. Sämtliches Material für den Bau dieses Instrumentes findet man in der Natur. Ursprünglich aus Mali hat es sich in ganz Westafrika verbreitet und gilt dort als das Melodieinstrument schlechthin. Keita hat sein Instrument für das Zusammenspiel mit andern Instrumenten modernisiert. Seine Offenheit gegenüber Neuem, sein Antrieb, die jahrhundertealte Tradition weiterzuentwickeln, wird überwiegend positiv gesehen und sein Spielvermögen steht außer Frage. In der älteren Generation gibt es aber auch den skeptischen Einwand, er spiele keine traditionelle afrikanische Musik. 

 

Keita ist aber überzeugt davon, dass Tradition nicht immer gleich bleiben muss. Dem ist er gefolgt, hat viele Kontakte geknüpft und so sind zahlreiche Kollaborationen mit improvisierenden Musikern der verschiedensten Kulturkreise aus Asien, USA und Europa entstanden, unter anderem auch mit Jazzprominenten wie dem Keyboarder Joe Zawinul und dem norwegischen Saxophonisten Jan Garbarek. Aly Keita, der seit 2002 in Berlin lebt, sieht sich als eine Art Botschafter, dem es wichtig ist, mit der Musik auch Grenzen zu überwinden. Musik ist schließlich eine universelle Sprache, die Menschen unterschiedlicher Herkunft verbinden kann.

 

Die beiden anderen Musiker des Trios kommen aus der Schweiz, haben aber ihre Wurzeln ebenfalls in Afrika. Jan Galega Brönnimann und Lucas Niggli wurden beide in Kamerun geboren, kennen sich von Kindheit an und sind in ihrer musikalischen Laufbahn seit ihren Anfängen von der westafrikanischen Kultur geprägt.  Auch sie gehören wie Keita zu einer experimentierfreudigen und weltoffenen Szene. Sie haben mit vielen namhaften Musikern in der ganzen Welt gespielt.

 

In ihrer Musik der werden munter Rhythmen übereinander geschichtet, bis sich komplexe Muster entwickeln. Dabei gelingt die Interaktion bestens, wenn Melodie- und Rhythmusgeber einander abwechseln und die drei Musiker sich schließlich in sprudelnden Rhythmen treffen. Was oft mit einfachen Melodieführungen beginnt, wird im weiteren Verlauf immer komplexer, abenteuerlustiger und führt nicht selten zu entfesselten Dialogen der Instrumente. Bei ständigen Wechseln in Gangart, Rhythmik, Tonart, Farbe, Dynamik und Dichte der Musik steht wechselweise immer einer der Musiker im Mittelpunkt. Dabei setzt vor allem die tiefe Klarinette von Brönnimann mit samtigem Ton besondere Akzente in einer begeisternden, tanzbaren Musik.

 

Hypnotische Afro-Rhythmen aus dichten Balafon-Melodiemustern, den Grooves des Schlagzeuges und ausgreifenden Improvisationsbögen von Saxophon und Bassklarinette machen auch das kürzlich erschienene Debut-Album "Kalo-Yele" (Mondschein) zu einem absoluten Vergnügen. Live müssen die drei eine Wucht sein, hieß es kürzlich in einer Plattenbesprechung ...

 

"Und was immer das auch gewesen sein mag, was Jan Galega Brönnimann und seine beiden Komplizen am Eröffnungsabend des Festivals vorführten, es war von beglückender Grossartigkeit." (Ane Hebeisen, Der Bund, Januar 2016)

 

https://www.youtube.com/watch?v=sX-L1bxkdZs