Northeimer Geschäfte, Gastronomen und Dienstleistungsbetriebe beteiligen sich unter Federführung des Stadtmarketing Northeim e.V. in Kooperation mit der Initiative Kunst & Kultur Northeim e.V. und dem Kunst.Raum.Northeim zum zweiten Mal an den "Heimat shoppen" Aktionstagen der Industrie- und Handelskammern. Ziel der bundesweiten Image-Kampagne ist es, auf die Bedeutung lokaler Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen für eine lebenswerte und genussvolle Stadt aufmerksam zu machen.

 

Unser Programm in Northeim:

 

Sonderangebote und Aktionen, Musik & Kunst von 17 - 20 Uhr

Die teilnehmenden Geschäfte habven bis 20 Uhr geöffnet, verwöhnen ihre Kunden mit Sonderangeboten, kleinen Leckereien und Begrüßungsgetränken, z.B. von der Katlenburger Kellerei.

 

In rund 13 Geschäftsräumen stellen Künstlerinnen und Künstler des Ateliers "Kunst.Raum.Northeim" der Initiative Kunst & Kultur Kunstwerke aus und präsentieren sich. Live-Musik an verschiedenen Orten in der Innenstadt und eine Taping-Art-Kunst-Performance von Nico Weppner und Joe Ann Hattenkofer mit Musik (Duo Soulstrings) im CityCenter begleiten den abendlichen "Künstlerischen Stadtspaziergang". Im Reddersen-Haus kann ein Blick in das Atelier des Kunst.Raum.Northeim geworfen werden. Dazu gibt es im Innenhof Live-Musik mit Peter Funk und seinem "Lead Belly Project" ( Info dazu s. u.).

 

Das musikalische Programm:

 

Andreas Leinemann (Brunnenplatz Am Münster)

Die anglo-amerikanische Song-Kultur pägt das Repertoire des Singer-Songwriters aus Duderstadt.

Seine Lieder überzeugen mit eingängigen Melodien und Botschaften, die generationsübergreifend sofort verstanden werden.

Miss Who (Marktplatz)

Miss Who - das sind Frauke Hein (Gesang) und Werner Schultz (Gitarre). Wer eigene Interpretationen bekannter, aber auch mancher seltener gespielter Stücke "quer Beet" mag, liegt bei Miss Who richtig. Das Repertoire reicht von Police bis Queen und ZZ Top, hier und da ein Jazzstandard, aber vor allem gibt es Cover starker Sängerinnen wie Roxette, Amy Winehouse und vieles mehr.

Peter & Ich (Marktplatz)

... sind Beate Münker (Gesang), Peter Beushausen (Gitarre, Gesang) und Timo Beushausen (Cajon). Weniger ist mehr – unter diesem Motto können die Zuhörer abwechslungsreiche Interpretationen von Songs aus den letzten vier Jahrzehnten, im unverfälschten Unplugged-Sound, erwarten, mal ruhig und emotional, mal energiegeladen.

Clara Turau & Michael Eilers (Die Vinothek, Mühlenstraße)

Das brandneue Akustik-Dou aus Northeim bietet mit einer eingängigen Mischung aus Folk, Pop, mal balladigen und mal schwungvolleren Songs von Künstler*innen wie Taylor Swift, den Civil Wars, Amy Winehouse, Jason Mraz oder auch Whitney Houston eigeninterpretierte Duette, die den Zuhörer*innen direkt ins Herz und Bein gehen.

DJ Eventmusic (Vor Juwelier Vollbrecht)

Duo Soulstrings (CityCenter / Taping-Art mit Nico Weppner und Jo Ann Hattenkofer)

Das "Duo Soulstrings" (Dimut Hering & Uwe Stelter) verzaubert die Zuhörer mit herzberührenden Gitarren- und Geigenklängen
in freier Improvisation und Gestaltung.



Download
AbendEinkauf_Flyer.pdf
Adobe Acrobat Dokument 3.1 MB

Das Kunst & Kultur Angebot
im Kunst.Raum.Northeim im Garten im Reddersen-Hauses

17 - 20 Uhr: Das "Lead Belly Project"

Peter Funk - Gitarren, Gesang

Martin Zemke - E-Baß

Regina Mudrich - Geige


Lead Belly Project: Regina Mudrich, Peter Funk, Martin Zemke
Lead Belly Project: Regina Mudrich, Peter Funk, Martin Zemke

Peter Funk über sein "Lead Belly - Project":

Neben meinen Solo Aktivitäten und der Arbeit mit der wunderbaren Band Front Porch Picking gibt es seit Ende letzten Jahres noch ein weiteres Trio, mit dem ich unterwegs bin: „The Lead Belly Project“ widmet sich dem musikalischen Erbe des Folk- und Bluesmusikers Huddie „Lead Belly“ Ledbetter (1888 – 1949), der mit seiner 12-saitigen Baritongitarre und unzähligen überlieferten Klassikern von „Irene Goodnight“ über „Cotton Fields“ bis zu „Midnight Special“ amerikanische Musikgeschichte geschrieben hat. Eine Platte ist in Arbeit ….

 

www.peterfunk-music.de

 

Die Geigerin Regina Mudrich zur Entstehung dieses Programms:

 

Es war nach einer langen Nacht im Gewölbe... als sich der Rausch der Musik gelegt und sich der Geruch von Sehnsucht, Schmerz und Nostalgie mit dem Schweiß der Konzentration vermischt und sich in den alten Steinen abgesetzt hatte, als der letzte Gast längst gegangen und Ruhe in die alten Mauern zurückgekehrt war; da saßen wir gemeinsam bei einem Glas Rotwein und redete über das „gute, alte“ Amerika, über die guten „alten Zeiten“, die gar nicht so gut waren, uns aber einen ungeheuren musikalischen Schatz hinterlassen hatten. Die alten Zeiten, vor unseren Zeiten, die Zeiten, in denen der Blues noch Folk Music war, in Gegenden, in denen man die Musiker auf den Baumwollfeldern treffen konnte oder eben in Rotlichtbezirken, in denen sie in Kneipen und Bars spielten.

 

Einmal eine Zeitreise dorthin machen können (wohlgemerkt in dem Wissen um die Rückfahrtkarte zurück in die Gegenwart)…, sinnierten wir und es wurde still. Wem man da in den 20er bis 40er Jahren da wohl gern persönlich begegnet wäre… 

 

Ich, die irgendwann einmal klassische Geigerin war, was man meinem Spiel noch immer anhört, wünschte den frühen Bluesgeiger Eddie Anthony oder die Jazzgeigerin Angelina Rivera zu treffen. Martin Zemke, der Bassist, der eher früher eher dem Bluesrock zugewandt war, nannte John Lee Hooker. Der Bluesmusiker Peter Funk, der Spezialist für Lapsteel Gitarre ist, überlegte länger und starrte gedankenverloren seine 12-saitige Gitarre an, bevor er langsam sagte:
„Ich würde gern noch mal so einen richtigen Bad Boy treffen. So einen, wie Lead Belly, etwa.“

 

Und noch bevor wir unsere Rotweingläser geleert hatten, stand es fest: Wir werden das „Lead Belly Project“ sein. Wir würden an einem Programm zusammenarbeiten, das sich ihm widmet, den sehr bekannten, aber auch den unbekannten Songs. Nicht in Arrangements, die andere schon fanden, sondern in dem, was Lead Belly in uns anspricht, was uns seine Musik heute zu sagen hat. 

 

Das Leben der am 20.01.1889 als Huddie Ledbetter geborenen Blueslegende wurde schon zu Lebzeiten geschönt und mit abenteuerlichen Geschichten angereichert. Egal, ob er nun wirklich der kräftigste Baumwollpflücker war oder ob er sich nun tatsächlich nach zwei Gefängnisaufenthalten (wobei er einmal wegen Mord im Knast saß – und es war keinesfalls Notwehr) mit Liedern an den Gouverneur aus dem Gefängnis „freigesungen“ hatte oder ob die Weltwirtschaftskrise selbst die Gefängnisse aushungerte, so dass man die Gefangenen aus finanziellen Gründen entlassen musste… –

 

Lead Belly war ein echter Bad Boy. Das sagten auch seine Musikerkollegen mit leichtem Schaudern in der Stimme über ihn. Aber er war eine Musikikone. Er war das, was man im alten Blues hören kann Baumwollpflücker, Blues-Pionier, Casanova, ein ganz harter Junge, verurteilter Mörder und gleichzeitig maßgeblicher Influencer des Rock’n’Roll. 

 

Er wuchs im nördlichen Louisiana auf und verbrachte viel Zeit im Rotlichtbezirk von Shreveport, wo er unter anderem die Kneipenpianisten hörte. Mit mitte zwanzig hatte er sich als Sänger und „König der 12saitigen Gitarre“, wie er sich gern selbst nannte, etabliert. Er führte ein bewegtes Leben – doch seinen Platz in der Rockhistorie verdankt er seinem unglaublichen Repetoire, darunter Cowboy-Balladen wie ›Out On The Western Plain‹ (von Rory Gallagher gecovert), Interpretationen der alten englischen Ballade ›Gallows Pole‹ (die Led Zeppelin unsterblich machte), das großartige ›Where Did You Sleep Last Night‹ (gecovert von Kurt Cobain) oder ›Black Betty‹ (sehr effektiv von Ram Jam adaptiert). Sein letztes Konzert gab er 1949 in der Carnegie Hall.

 

Lead Belly war kein Bluesmusiker im eigentlichen Sinne. Er sang alles, was er selbst mochte: Traditionals, Arbeiterlieder, Cowboylieder, Kinderlieder und Eigenes. In ihm spiegelt sich eine ganz Epoche amerikanischer Musik wider. 

 

www.reginamudrich.de